Seit Jahren stehen sehr effektive und moderne Therapieverfahren zur Behandlung der feuchten altersbedingten Makuladegeneration, des diabetischen Makulaödems oder auch des Makulaödems nach Gefässverschlüssen zur Verfügung. Die sogenannten VEGF-Hemmer können mittels einer Injektion in regelmässigen Abständen direkt in den Glaskörper (intravitreal) eingebracht werden.
VEGF steht für «Vascular Endothelial Growth Factor». Dieser Wachstumsfaktor ist für die Erneuerung von Blutgefässen verantwortlich. Ist dieser Faktor überaktiv, wachsen neue, undichte Gefässe in die Makula ein, was zu einer Flüssigkeitsansammlung in der Netzhaut führt (siehe dazu auch: Makulavorsorge).
VEGF-Hemmer wie z.B. Lucentis®, Eylea® und Avastin® können diese Überproduktion aufhalten, damit krankhafte Gefässneubildungen verhindert werden und sich ein bestehendes Ödem zurückbilden kann. Der Glaskörperraum des Auges wirkt dabei als Medikamentenreservoir und gibt über mehrere Wochen permanent Wirkstoff ab. Die Behandlung ist effektiv und dank betäubender Augentropfen nahezu schmerzfrei. Sie muss allerdings in regelmässigen Abständen wiederholt werden.
Der Augenarzt appliziert Augentropfen zur lokalen Betäubung.
Unter sterilen Bedingungen wird das Auge und die Augenumgebung desinfiziert. Für den Eingriff wird das Auge mit einem Lidsperrer offen gehalten.
Das Medikament wird durch eine feine Kanüle in den Glaskörper injiziert. Nach dem Eingriff wird das Auge mit einer befeuchtenden Salbe gepflegt.
In den meisten Fällen vertragen die Patientinnen und Patienten die Medikamenteneingabe gut. Durch die Desinfektion des Auges kann unter Umständen ein Fremdkörpergefühl auftreten. Wird das Auge mit befeuchtenden Augentropfen gepflegt, verschwinden die Beschwerden meist rasch wieder. Um die Einstichstelle kann eine kleine Bindehautblutung entstehen, die sich innerhalb von wenigen Tagen zurückbildet. Gelegentlich gelangen mit dem Medikament kleine Luftbläschen in den Glaskörperraum, die als winzige schwarze Kugeln wahrgenommen werden. Diese Luftbläschen sind harmlos und lösen sich innerhalb weniger Tage selbständig wieder auf.
Generell sollte zum Schutz vor Infektionen einige Tage nach der Medikamenteneingabe kein Schmutz ins Auge gelangen. Die grösste Gefahr bei einer intravitrealen Injektion ist eine Entzündung im Augeninneren (Endophthalmitis). Hierbei handelt es sich um eine sehr seltene, aber ernste Komplikation, die umgehend behandelt werden muss. Sollten in den Tagen nach dem Eingriff eine Verschlechterung des Sehvermögens, Schmerzen, starke Rötung und Lichtempfindlichkeit auftreten, muss umgehend eine Kontrolle erfolgen.
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